Über mich

Ein IT-Experte in fremdem Terrain

Warum befasst sich ein medizinischer Laie mit dem Mikrobiom?

Ich bin generell sehr vielseitig interessiert. Ich beschäftige mich mit Finanzen, Geopolitik, der Psyche und den Themen Gesundheit und Ernährung. Wenn ich ein Problem habe, versuche ich, entsprechendes Wissen aufzubauen und das Problem zu lösen. Meine Hauptmotivation, mir sehr viel medizinisches Wissen anzueignen, waren gesundheitliche Probleme, die mich fast mein ganzes Leben lang begleiteten.

Das macht mich natürlich nicht zum Mediziner. Ich habe keinerlei Ausbildung als Mediziner oder Ernährungsberater. Dennoch konnte ich feststellen, dass man mit Hilfe von guter Lektüre auch als ambitionierter Laie sehr viel nützliches Wissen aufbauen und anwenden kann. Dieses Wissen möchte ich gern auf interessante und unterhaltsame Art und Weise teilen. Liebe Mediziner, ich hoffe, ihr findet es nicht anmaßend, wenn ich sozusagen in eurem Terrain wildere.

Gesundheitliche Probleme

Dies ist ein Stückchen meiner Lebensgeschichte und, in dem Fall, gleichzeitig meiner Leidensgeschichte. Sozusagen “wie alles begann”…

Im Alter von 13 Jahren litt ich an einer schweren Nierenbeckenentzündung. Mein erster bewusster Kontakt mit Antibiotika. Mein Körper wehrte sich heftig. Jedes Mal, nachdem ich eine Penicillintablette geschluckt hatte, musste ich mich unmittelbar übergeben. Am Ende blieb nur noch die Verabreichung per Injektion, soweit ich mich erinern kann.

Nachdem die Entzündung ausgeheilt war, plagten mich in den folgenden Jahren mehrmals jährlich wiederkehrende Harnwegsinfekte, die immer wieder mit Antibiotika behandelt wurden. Meine Figur wechselte im Lauf der Jahre von pummelig zu extrem dünn und dann wieder zu dick. Meine berufliche Laufbahn startete eher holprig und meine ersten Jobs waren mit einer hohen psychischen Belastung verbunden. Seit dieser Zeit hatte ich immer häufiger Probleme mit Magen und Darm. Aus einer unbehandelten Katzenallergie wurde in meiner späten Jugend chronisches Asthma.

Meine verschiedenen Probleme hielten über ungefähr 25 Jahre an. Es gab bessere und schlechtere Tage, aber eine dauerhafte Besserung war nicht in Sicht. Und immer wieder: Antibiotika.

Harnwegsinfekte sind äußerst schmerzhaft, daher war auch ich selbst als Patient oft die treibende Kraft, die den jeweiligen Arzt um ein Rezept für Antibiotika bat. Den Infekt ohne Antibiotika auszukurieren dauert mindestens eine Woche und ist eine ziemlich qualvolle Prozedur für den Patienten. Dennoch würde ich heute so oft es geht versuchen, diesen Weg zu gehen und Antibiotika zu vermeiden.

Arztbesuche & Selbstexperimente

Natürlich nimmt man solche gesundheitlichen Probleme normalerweise nicht einfach hin. Das tat auch ich nicht. Ich denke, der nächste Teil meiner Geschichte kommt sehr vielen Menschen mit Magen-Darm-Problemen bekannt vor.

Im Lauf der Zeit konsultierte ich immer wieder verschiedene Ärzte. Phasen von „ich packe das jetzt an, da muss doch etwas zu finden und zu heilen sein“ wechselten sich ab mit Phasen von Frustration und Resignation, gepaart mit Selbstzweifeln. Immer wieder wurde ich untersucht, die Blutwerte wurden geprüft, Ultraschalluntersuchungen durchgeführt und mein Bauch abgetastet. Der Befund war immer der gleiche: Mir fehlt eigentlich nichts…

Eigentlich bedeutete: Ich musste im Lauf der Zeit so manche Party wegen Bauchschmerzen vorzeitig verlassen. Zweimal wurde ich in der Öffentlichkeit ohnmächtig, beide Male ausschließlich wegen starker Bauchschmerzen und weil ich keine Möglichkeit hatte, nach Hause zu gehen und mich hinzulegen. Doch jeder Arzt sagte mir, ich sei kerngesund. Ich hatte kein Fieber, war nicht unterernährt, die Blutwerte waren einwandfrei, und Schmerzen und Unwohlsein kann man nicht messen. Ich fühlte mich wie ein Hypochonder und wurde auch oftmals so behandelt.

Irgendwann fing ich in meiner Verzweiflung an, selbst nachzuforschen. Ich konsultierte Dr. Google und versuchte herauszufinden, was mir denn fehlen könnte. Ich hatte die wildesten Theorien und führte zweifelhafte Selbstexperimente durch. Von einer teuren „Darmreinigungskur“ über die Einnahme von Nystatin (ein Mittel gegen Pilzbefall) bis hin zu Diäten aller Art. Ich schluckte Grapefruitkernkonzentrat, Milchsäure und Bentonit. Nichts davon half auf Dauer, alles kostete aber viel Geld.

Eine logische Erklärung

Vor einigen Jahren wurde ich durch das spannende und amüsante Buch “Darm mit Charme” auf das Mikrobiom aufmerksam. Wenn ich mich mit einem Thema beschäftige, dann normalerweise exzessiv, daher begann ich immer mehr Bücher und Artikel zum Thema Mikrobiom zu lesen.

Das Thema ist nicht nur sehr spannend, es zeigte mir auch, dass meine Probleme einen Zusammenhang hatten. Wir IT-Experten sind immer happy, wenn sich nach langen Analysen und Testreihen zu einem Problem logische Zusammenhänge ergeben. Erst dann kann man sinnvollerweise anfangen, an der Lösung zu arbeiten.

Stress und falsche Ernährung schädigen unsere Darmflora. Von beidem hatte ich in meiner Kindheit und Jugend reichlich. Dies hatte mit Sicherheit schädliche Auswirkungen auf mein Mikrobiom. Doch ein weiterer Fakor kam hinzu. Ich bin mir heute sicher, dass die häufige Einnahme von Antibiotika die Hauptursache meiner Probleme war.

Natürlich ist der Einsatz von Antibiotika manchmal notwendig, und deren Erfindung rettet auch heute noch zahlreiche Leben. Allerdings gibt es auch nach solch unvermeidlichen Gaben die Möglichkeit, das Mikrobiom zumindest bei einer teilweisen Wiederherstellung zu unterstützen. Im Lauf der Jahre hatte mir von all den Ärzten, die ich aufgesucht hatte, kein einziger empfohlen, nach einer Antibiotikakur zum Beispiel probiotische Kapseln einzunehmen, oder durch andere Maßnahmen, wie eine präbiotikareiche Ernährung, die Darmflora aufzubauen.

Ich fragte mich, wie intakt mein Mikrobiom nach den knapp einhundert Antibiotika-Attacken noch sein konnte.

Freundschaft mit dem Mikrobiom

Seit einigen Jahren bin ich damit beschäftigt, mein dezimiertes und vermutlich instabiles Mikrobiom so gut es geht wieder aufzubauen und zu unterstützen. Meine zeitweiligen Bauchschmerzen sind zwar nicht komplett verschwunden, und das werden sie vermutlich nie. Denn ein Mikrobiom, das einmal zerstört ist, kann man niemals mehr vollständig wiederherstellen – zumindest sagen das viele Experten. Aber vieles hat sich im Lauf der letzten Jahre stark verbessert.

Meistens bin ich jetzt beschwerdefrei, wenn auch nicht immer. Meine Gewichtsschwankungen sind wesentlich kleiner geworden – ich halte jetzt ein für mich optimales Gewicht seit ungefähr zehn Jahren. Vor allem aber – und das hat mich am meisten verwundert, weil ich gar nicht damit gerechnet hatte – ist mein Immunsystem wesentlich stärker geworden.

Bevor ich mit der gezielten Pflege meines Mikrobioms begonnen hatte, war ich mindestens fünfmal pro Jahr schwer erkältet und dazwischen immer wieder leicht. In den letzten vier Jahren dagegen gab es ein Jahr, in dem ich sage und schreibe nicht eine einzige Erkältung hatte! In den anderen Jahren waren es nur zwei oder drei. Damit kann man ganz gut leben, würde ich sagen.

Aus meiner Sicht ist das ein großer Erfolg. Dieser hat mich dazu inspiriert, ein mikrobiom-freundliches Kochbuch zu schreiben und diese Webseite ins Leben zu rufen. Ich hoffe, ich kann damit auch anderen Menschen Mut machen und ihnen zeigen, dass man selbst vieles tun kann, um sich wieder besser zu fühlen.

Diese Webseite ist für…

  • Menschen mit Magen-Darm-Problemen: Gebt niemals auf!
  • Menschen mit schwachem Immunsystem und Allergien: Lasst euch vom Mikrobiom helfen!
  • Gesunde Menschen: Pflegt euer Mikrobiom so gut ihr könnt!
  • Eltern: Unterstützt eure Kinder beim Aufbau ihres Immunsystems!

Du bist einzigartig, genau wie dein Mikrobiom.
Je nach Vorgeschichte wirken sich die verschiedenen Maßnahmen deshalb nicht auf jeden Menschen gleich aus. Doch ich bin sicher, dass es sich auch für dich lohnt, dich mit deinen Mikroben anzufreunden und ihnen so oft wie möglich etwas Gutes zu tun.

Liebe Grüße und viel Erfolg dabei!
Katrin

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